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Gesundheitswesen: Prämienschock zum zweiten - wo sparen?

Coûts de la santé - où économiser?
Costi della salute  - dove risparmiare?

Zimmer in einem KrankenhausZwischen zweieinhalb und achteinhalb Prozent des Einkommens geben Herr und Frau Schweizer für die Gesundheitspflege heute etwa aus. Mit den am Montag bekannt gewordenen vermutlichen Prämiensteigerungen der Krankenkassen dürfte sich dieser Betrag im nächsten Jahr deutlich erhöhen. Nach der ersten "Kostenwarnung", die noch von rund zehn Prozent ausgegangen war, kommt man nun auf wahrscheinliche Prämien-Erhöhungen von bis zu zwanzig Prozent in einzelnen Kantonen. 

Experten, Medien, Politikerinnen und Politiker bringen deshalb Spar-Vorschläge aufs Tapet. Die Bandbreite der Vorschläge geht auseinander: Sie reichen von Einsparpotentialen zwischen rund einer Milliarde bis zu den heute im Blick zusammenge-"rechneten" 7,3 Milliarden.

Auch wir von der Preisüberwachung haben verschiedene Vorschläge überprüft - und gerechnet. Grundsätzlich gehen wir von einer Steuerung über Anreize aus: Wenn die wirtschaftlichen Anreize stimmen, dann braucht es weniger Verbote und Gebote und der Kostenanstieg bleibt erträglich. Aus diesem Grund schlagen wir im jüngsten Newsletter die vermehrte Entschädigung der Ärzte mittels Kopfpauschalen pro betreuten Patienten vor. Zudem setzen wir uns ein für die rasche Einführung von qualitätsüberwachten Gatekeeper-Modellen mit Budgetverantwortung (d.h. Ärzte als Fallmanager in Hausarzt- oder HMO-Praxen) ein.

Zusätzlich fordern wir eine globale Kostensteuerung bei den ambulanten Arztleistungen: Das ist ein Lenkungsmechanismus, der automatisch zu Taxpunktwertsenkungen führt, wenn eine zuvor festgelegte jährliche Kostensteigerung (z.B. + 2%) überschritten wird. Allein dieses Massnahme hätte bei konsequenter Anwendung seit der Einführung des Arzttarifs TARMED im Jahr 2004 zu Einsparungen von rund 1 Milliarde Franken im Jahr 2008 geführt. Das entspricht ca. 5 Prämienprozenten. 

Weitere rund 2.5 Prämienprozente oder 500 Millionen Franken könnten mit rascher Wirkung bei den Medikamenten eingespart werden; zusätzliche hunderte Millionen mit weiteren Massnahmen, die etwas aufwändiger sind. Wir denken hier an Preissenkungen durch Erweiterung der Preis-Vergleichsländer, die Erhöhung der Preisprüfkadenz bei älteren Medikamente sowie inbesondere eine Reduktion der Vertriebsmargen bei Ärzten und Apothekern

Diese relativ einfachen Massnahmen würden die Portemonnaies von uns allen bereits deutlich entlasten - ohne dass Leistungs- oder Qualitätseinbussen in Kauf zu nehmen wären.

Bildquelle: Wikipedia

Kommentare (2) -

  • Thomas Meier

    03.06.2009 13:57:19 |

    Eigentlich müsste es Krankheitswesen heissen. Solange die Pharmafirmen nicht an Preissenkungen interessiert sind und soviel Einfluss auf die KK haben, solange wird es nicht günstiger. Einen Bericht dazu gibts auf http://www.bonz.ch

  • Alex von Hettlingen

    16.06.2009 19:42:21 |

    Auch die Stiftung für Konsumentenschutz ist der Meinung: Massnahmen gegen Kostenexplosion gehören nicht länger auf die Wartebank!

    Wirksame, einfache Mittel ohne Nebenwirkungen gegen die überbordenden Gesundheitskosten sind seit langem bekannt. Statt bei den Medikamenten den Hebel anzusetzen, will der abtretende Bundesrat Pascal Couchepin erneut die Versicherten bestrafen und eine Praxisgebühr von Fr. 30.- einführen. Ein hilfloses Rezept gegen die Prämienerhöhungen von bis zu 15 Prozent, die uns in diesem Herbst erwarten!

    Sparen ist möglich, ohne Qualitätseinbussen:

        * Durch Massnahmen bei den Medikamenten, insbesondere den Medikamentenpreisen, lassen sich 800 Millionen Franken einsparen.
        * Makler erhalten hohe Provisionen von den Krankenkassen, wenn sie junge, gesunde Versicherte anwerben. Diese Praxis muss unterbunden werden – damit lassen sich weitere 200 Millionen Franken einsparen.

    Unterschreiben Sie bitte die Petition und fordern Sie, dass nun sofort gehandelt wird: www.konsumentenschutz.ch/.../

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