Treten Sie mit mir in einen Preisdialog. Auf der Webseite gibt es einen Hinweis, was in meine Zuständigkeit fällt. Sie können mir Ihr Anliegen auf zwei verschiedenen Wegen zur Kenntnis bringen:
► Bei einer konkreten Preisbeanstandung: Füllen Sie das Webformular aus. Nur so ist gewährleistet, dass Sie eine Antwort erhalten.
► Bei einer generellen Bemerkung, die einen Bezug zu einem Posting hat: Hinterlassen Sie einen Kommentar auf meinem Blog. Beachten Sie bitte die Blog-Spielregeln.

Danke für Ihr Interesse und Ihr Engagement.

Schiffsfünfliber in Zürich & Mehrwertsteuersenkung

Schon seit Monaten kämpfe ich dafür, dass die Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf 7.7% auch bei den ÖV-Preisen Wirkung zeigt. Bereits im Dezember 2017 konnte ich mit dem Direkten Verkehr auf ein Massnahmenpaket (Medienmitteilung Mehrwertsteuer DV) einigen. Bei den Tarifverbünden habe ich bisher jedoch wenig Gehör mit meinem Anliegen gefunden. Am 2. März 2018 habe ich deshalb alle Verbünde einzeln angeschrieben und in diesem Brief eine Weitergabe der gesunkenen Mehrwertsteuer an die Konsumentinnen und Konsumenten gefordert.

Erfreut nehme ich zur Kenntnis, dass sich hier nun Bewegung abzeichnet: Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) hat heute bekannt gegeben, dass er wegen der Senkung der Mehrwertsteuer jährlich rund 2,5 Millionen Franken zusätzlich aus Ticketverkäufen einnimmt. Per morgen Karfreitag, 30. März 2018, wird der ZSG-Schiffszuschlag zur Kompensation aufgehoben.

Ich hoffe, dass die anderen Tarifverbünde nun rasch auf diesen Zug aufspringen und den finanziellen Vorteil ebenfalls in geeigneter Form weitergeben.

SBB & Co - Zeichen der Zeit rechtzeitig erkennen

Immer mehr, immer schneller, immer besser und - leider auch - immer teurer galt bisher im hiesigen öffentlichen Verkehr. Aus meiner Sicht kann diese Entwicklung nicht so weitergehen, da die Kundinnen und Kunden in den letzten Jahren starke Preiserhöhung hinnehmen mussten und die Schmerzgrenze längst erreicht ist (vgl. z.B. meine Studie aus dem Jahr 2016).

Als Preisüberwacher kämpfe ich dafür, dass namentlich im Fernverkehr Preise und Gewinne im Lot bleiben. Deshalb habe ich seit Mitte 2017 zahlreiche Gespräche mit den SBB geführt.

Heute hat SBB CEO Andreas Meyer nun an einer Pressekonferenz präsentiert, wie die SBB-Kundschaft 2018 von substanziellen Rabatten und Gutscheinen von bis zu 80 Millionen Franken profitieren kann.

Was bedeutet das für die Kundinnen und Kunden konkret?  

Geplant sind Rabatte beim Kauf von Sparbilletten im Umfang von 30 Millionen Franken. Das heisst, dass es noch mehr Rabatte bzw. Sparbillette geben wird als bisher und das trotz der ausgelaufenen einvernehmlichen Regelung mit mir.  
Desweiteren werden Gutscheine an die treuesten Kunden, nämlich die GA-Besitzer, ausgegeben. Jeder GA-Besitzer erhält ein Gutscheinbündel im Wert von 120 Franken für Gepäcktransporte, internationale Reisen, Elvetino-Konsumationen und bei 2. Klasse-GAs auch für einen Klassenwechsel.
Dank der Einsicht der SBB, bis zu 80 Millionen Franken zurückzuvergüten, konnte ich das Fernverkehrs-Dossier für dieses Jahr formell schliessen. (Den Schriftwechsel zwischen den SBB und mir finden Sie hier.)

Macht man nun die Gesamtschau, hat der Frühling für die ÖV-Kunden noch Einiges mehr zu bieten:
- In den kommenden Tagen werden die im Dezember ausgehandelten 30 Franken-Gutscheine an alle verschickt, die im Dezember 2016 Nutzer der inzwischen abgeschafften    Enkelkarten waren.

- Darüber hinaus können ab sofort die GAs bis Ende Februar 2019 gebührenfrei hinterlegt werden.

- Ab Mitte Jahr werden dann die Tarife für Streckenbillette im Direkten Verkehr gesenkt, um die Senkung des MWST-Satzes auf 7.7% nachzuvollziehen.

Leider hat es die Einsicht nicht überall gleich geschafft, durchzudringen: Besonders schwer hat sie es bei den Tarifverbünden: Bei ihnen ist die Bereitschaft, die Mehrwertsteuer-Senkung nachzuvollziehen, noch nicht erkennbar. Nach fruchtlosen Verhandlungen mit dem Strategischen Ausschuss der Verbünde habe ich deshalb in den letzten Tagen alle Tarifverbünde direkt kontaktiert. Ich bin davon überzeugt, dass dem Volksentscheid auch von Seiten der Tarif- und Verkehrsverbünde Rechnung getragen werden muss. Ich werde weiter daran arbeiten, dass das, was nun schon so lange währt am Ende doch noch gut wird! Wer zu spät kommt ....  

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CFF & Cie : quand sonne l’heure

Toujours plus, toujours plus vite, toujours mieux et – malheureusement – toujours plus cher. Telle est jusqu’ici la chanson des transports publics en Suisse. À mes yeux, ça ne peut plus continuer ainsi. Ces dernières années, les clients ont dû accepter de fortes augmentations de prix et la limite du supportable a été dépassée il y a bien longtemps (cf. mon étude de 2016 à ce sujet).

En tant que Surveillant des prix, je m’engage notamment pour que prix et bénéfices restent équilibrés, en particulier dans le trafic longue distance. J’ai donc mené de nombreuses discussions en ce sens avec les CFF depuis l’été 2017.

Lors d’une conférence de presse, le chef des CFF, Andreas Meyer, a annoncé aujourd’hui des rabais et des bons substantiels d’une valeur totale allant jusqu’à 80 millions de francs.

Qu’est-ce que cela signifie concrètement pour les clients ?

Des rabais à hauteur de 30 millions de francs sont prévus lors de l’achat de billets dégriffés. Les clients pourront ainsi profiter de plus de billets dégriffés, et ce malgré le fait que le règlement amiable que j’ai conclu avec les CFF est arrivé à échéance.
Par ailleurs, les CFF offriront à leurs clients les plus fidèles, à savoir les détenteurs d’un abonnement général (AG), des bons d’une valeur totale de 120 francs valables pour le transport des bagages, les voyages internationaux, les consommations dans les trains (Elvetino) et, pour les AG 2e classe, le surclassement.

La décision des CFF de rétrocéder jusqu’à 80 millions de francs aux clients m’a permis de clore formellement le dossier « trafic longue distance » pour cette année.

Plus généralement, le printemps réserve encore d’autres bonnes nouvelles aux clients des transports publics :

-    dans les jours qui viennent, un bon de 30 francs négocié en décembre, sera envoyé à tous les clients qui détenaient en décembre 2016 une carte Petits-enfants, aujourd’hui supprimée ;
-    dès à présent et jusqu’à fin 2019, l’AG peut être déposé sans payer d’émolument ;
-    dès l’été 2018, les tarifs des billets de parcours dans le service direct seront abaissés pour tenir compte du passage du taux de TVA à 7,7 %.

Malheureusement, cette démarche favorable aux consommateurs n’a pas été suivie de tous : les communautés tarifaires, en particulier, ne semblent pas encore disposées à répercuter l’abaissement de la TVA sur les clients. Après des négociations infructueuses avec les comités stratégiques de ces organismes, j’ai contacté directement les communautés tarifaires au cours de ces derniers jours. J’estime que la décision populaire doit être également respectée par les communautés tarifaires et de transport. Je ne lâche pas le morceau : gageons qu’à force d’insister, elles entendront raison. Quand sonne l’heure…

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FFS & Co. – Riconoscere tempestivamente i segni dei tempi

Sempre più collegamenti, sempre più veloci, sempre migliori e – purtroppo, è il caso di dirlo, anche – sempre più cari: questa è la tendenza nel settore dei trasporti pubblici. A mio avviso, non si può più continuare così. Negli ultimi anni i clienti hanno dovuto fare i conti con forti aumenti dei prezzi e il limite massimo tollerabile è già stato raggiunto da tempo (si veda ad es. il mio studio del 2016).
 
Nella mia funzione di Sorvegliante dei prezzi mi impegno per fare in modo che le tariffe e gli utili in questo settore restino equilibrati. Per questo a metà 2017 ho avuto diversi colloqui con le FFS.
 
Oggi Andreas Meyer, il CEO delle FFS, ha presentato in una conferenza stampa gli sconti e i buoni di cui beneficerà la clientela nel 2018, per un totale di 80 milioni di franchi.  
 
Che cosa significa concretamente per i clienti?  
Sono previsti sconti per l’acquisto dei cosiddetti biglietti risparmio per un importo complessivo di 30 milioni di franchi. Ciò significa che ci saranno ancora più sconti e più biglietti risparmio di prima, nonostante sia scaduto l’accordo amichevole concluso dalle FFS con il sottoscritto.
I clienti più fedeli, cioè i titolari di un AG, riceveranno diversi buoni per un totale di 120 franchi per servizi quali il trasporto bagagli, viaggi internazionali, consumazioni Elvetino e cambio classe (quest’ultimo solo per i titolari di un AG di 2a classe).
 
Grazie alla disponibilità delle FFS di rimborsare fino a 80 milioni di franchi, posso formalmente chiudere per quest’anno il dossier dei trasporti pubblici.
 
Facendo una panoramica generale, la primavera riserva ancora altre sorprese ai clienti dei mezzi pubblici:
-    i buoni da 30 franchi verranno spediti nei prossimi giorni a tutti coloro che a dicembre 2016 possedevano la carta Nipotini, nel frattempo soppressa;
-    d’ora in poi, fino a fine febbraio 2019, l’abbonamento generale può essere depositato senza commissioni;
-    da giugno si abbasseranno le tariffe per i biglietti di percorso nel trasporto diretto a seguito della riduzione dell’aliquota IVA al 7,7%.
 
Purtroppo non tutti hanno dimostrato la stessa disponibilità: le comunità tariffali, in particolare, non sono ancora disposte a tenere conto della riduzione dell’IVA. Dopo infruttuose trattative con il comitato strategico generale, negli ultimi giorni ho contattato direttamente le singole comunità. Sono convinto che anche queste ultime e le associazioni di trasporto devono dar seguito alla decisione del popolo. Continuerò a impegnarmi affinché questa situazione che si protrae da tempo alla fine si risolva! Chi arriva tardi… viene punito dalla Storia.

Weihnachtszeit

Wiederholungen – die meisten von uns sind keine wirklichen Freunde davon. Eine Ausnahme - Weihnachten.

Jedes Jahr um diese Zeit leuchten die Häuser, duftet der Glühwein, brennen die Kerzen, kaufen wir Tannbäume, hören wir Weihnachtslieder - und jedes Mal wieder ist es schön.

Tage bevor der Samichlaus kommt, sind natürlich auch Weihnachtsgedichte ein Thema.
Dieses Jahr bin ich über eins gestolpert, dass ich noch nicht kannte. Ein Gedicht mit viel neuzeitlichem Wahrheitsgehalt.

 

Was Weihnachten ist, haben wir fast vergessen
Weihnachten ist mehr als ein festliches Essen.

Weihnachten ist mehr als Lärmen und Kaufen,
durch neonbeleuchtete Straßen laufen.

Weihnachten ist: Zeit für die Kinder haben,
und auch für Fremde mal kleine Gaben.

Weihnachten ist mehr als Geschenke schenken.
Weihnachten ist: Mit dem Herzen denken.

Und alte Lieder beim Kerzenschein –
so soll Weihnachten sein!

unbekannter Verfasser

 

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein friedvolles Fest, entspannte Feiertage und ein gesundes und schönes 2018.

Bildquelle: flickr.com/Dora Alis

Pflegefinanzierung: Der Kanton Basel-Landschaft auf Abwegen

Die heutige Pflegefinanzierung in unserem Land verdient drei Adjektive: intransparent, uneinheitlich, ungerecht.
Das jüngste Beispiel des Versagens der geltenden Regeln kommt aus dem Kanton Basel-Landschaft. Der weigert sich den Pflegesatz zu erhöhen, obwohl nachweislich mit dem bestehenden (Norm)Satz, die effektiven Kosten der Pflegeleistungen in den meisten Pflegeheimen des Kantons nicht vollständig gedeckt werden können.

Wissen muss man, dass sich ein Heimaufenthalt aus drei Quellen finanziert: Die eigentliche Pflege wird zum einen durch gesetzlich beschränkte Beiträge der Krankenkassen und der Bewohner gezahlt. Die Finanzierung der Pflegekosten, die darüber hinausgehen, muss von den Kantonen geregelt werden. Für alle weiteren Leistungen des Heimes, also Betreuung und Hotellerie, müssen die Bewohner alleine aufkommen.

Auf den ersten Blick sieht das nach einer sauberen Regelung aus. Aber der Teufel steckt - wie so oft - im Detail.

Die Gleichung lautet nämlich nicht nur im Kanton Basel Landschaft:
Fixe gesetzliche Beträge seitens der Krankenkassen und Bewohner plus geschlossenes Kantons-Portemonnaie gleich riesiger Pflegefehlbetrag.

Was ist die Lösung? Man geht, nicht nur in Basel-Landschaft, den Weg des geringsten Widerstands, indem man die Dritten im Bunde, die pflegebedürftigen Senioren, zur Kasse bittet. Diese haben nicht nur aufgrund ihres Alters und ihrer Pflegebedürftigkeit schlechte Karten sich dagegen zu wehren. Das weitaus grösste Problem ist, dass nirgends festgelegt ist, welche Leistungen nun genau zur Pflege gehören. In der Folge regelt das jedes Heim bzw. jeder Kanton nach seiner Fasson. In Basel-Landschaft sind z.B. administrative Sitzungen der Pfleger eine Betreuungsdienstleistung – zahlbar durch die Bewohner. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

Aus meiner Sicht herrscht dringender Handlungsbedarf: Es muss einheitlich und verbindlich definiert werden, was eine Pflegeleistung ist und was eine Betreuungsleistung. Arbeitszeitanalysen sind geeignete Instrumente, die helfen, die tatsächlichen Pflegekosten zu bestimmen. Des Weiteren muss die heute gängige Praxis der Finanzierung der Pflegerestkosten mittels kantonaler Höchstgrenzen (der sogenannten Normkosten) hinterfragt werden. Zwar ist es angesichts klammer Kantonskassen nachvollziehbar, dass nicht alle Kosten unbesehen und unbegrenzt finanziert werden. Dennoch wäre es Augenwischerei zu glauben, dass das heutige System zu einem besseren Wirtschaften der Heime führen würde. In Tat und Wahrheit können die (grossen) Fehlbeträge oftmals nur durch eine Überwälzung auf die Bewohner ausgeglichen werden. Und das ist leider gängige Praxis heute.

In der Bundesverfassung steht: "…dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,…"
Zeit zu handeln, würde ich sagen.

Bildquelle: flickr.com/Florian Richter