Treten Sie mit mir in einen Preisdialog. Auf der Webseite gibt es einen Hinweis, was in meine Zuständigkeit fällt. Sie können mir Ihr Anliegen auf zwei verschiedenen Wegen zur Kenntnis bringen:
► Bei einer konkreten Preisbeanstandung: Füllen Sie das Webformular aus. Nur so ist gewährleistet, dass Sie eine Antwort erhalten.
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Fieber nur moderat gestiegen… Patient gesund?

Vergangenen Montag vermeldete das Bundesamt für Gesundheit positive Neuigkeiten: Gesundheitskosten zulasten der Krankenversicherung: Kosten 2010 im Griff.

Die gebeutelte Prämienzahlerin und der schockresistente Prämienzahler – seit Jahren an Prämienerhöhungen der Krankenkassen gewöhnt – freuen sich über solche prima vista überraschend guten Neuigkeiten. Ich würde mich ja auch gerne freuen – bin aber allerhöchstens verhalten optimistisch ob der Nachhaltigkeit einer Entspannung bei den Gesundheitskosten: Zu gross sind die Baustellen im Gesundheitswesen, zu tief die „Schlaglöcher“ auf dem Weg zu einem bekömmlicheren Kostenniveau im Gesundheitswesen. Mir kommt es fast so vor, als jubelte man: Das Fieber beim Patienten ist von 40 nur auf 40,1 Grad gestiegen – wir haben’s im Griff…. Zum Vergleich: Immerhin fiel die Teuerung im Gesundheitssystem fast dreimal so hoch aus wie die mittlere Teuerung gemäss Konsumentenpreisindex.

Wie ich vergangenen Freitag anlässlich der jährlichen Medienkonferenz mitgeteilt habe, werde ich im laufenden Jahr auf der Baustelle der Gesundheitskosten und -tarife weiterarbeiten – gemeinsam mit den anderen Stakeholdern:

  • Bei den Medikamenten werde ich auf die Einführung eines Festbetragssystems hinarbeiten und verlangen, dass die Vertriebsmargen endlich gesenkt werden;
  • Die Einführung der neuen Spitalfinanzierung im 2012 lässt mich ein starkes Kostenwachstum befürchten. Ich werde die Einführung eng begleiten und bei der Überprüfung ein strenges Benchmarking anwenden;
  • Im Bereich der Ärztetarife (Tarmed) steht die Gesamtrevision des Tarifes an. Hier soll mein Team die im Bericht der eidgenössischen Finanzkontrolle EFK zugedachte Rolle als Beobachter in Tarmed Suisse wahrnehmen und die problematischen Fälle dem Bundesrat zur vorläufigen Tarifierung weiterleiten.

 Dennoch beschleicht mich die leise Sicherheit, dass dies eben nur Flick- und Stückwerk ist. Ohne die rasche Einführung integrierter Versorgungssysteme, die viel stärker als heute das Wohl der Patienten ins Zentrum stellen, wird unser Gesundheitssystem noch lange eine Baustelle bleiben.

 

Post: Gewinnsituation bei Massensendungen macht keine Mehreinnahmen erforderlich

Interessante Informationen kamen heute vom Hauptsitz der Post – zur Freude der Wirtschaft: Die Post verzichtet auf die Einführung eines Rücksendeportos bei Geschäftsretouren. Was ist geschehen? Die  Schweizerische Post unterbreitete dem UVEK Anfang Oktober 2010 verschiedene Tarifmassnahmen im sog. reservierten Bereich zur Genehmigung. Unter Anderem plante die Post per 1. April 2011 die Einführung eines Portos für Rücksendungen von Geschäftsbriefen, die wegen ungültiger Adresse nicht zugestellt werden können.  Die Post begründete diese Massnahme mit erheblichen Kosten, die mit der Rücksendung dieser Briefe verbunden seien. 

Gemäss Gesetz habe ich mich zu Handen des UVEK zu dieser vorgesehenen Massnahme geäussert. In meiner formellen Empfehlung wies ich das UVEK darauf hin, dass diese Tarifmassnahme einen Bereich betreffen würde, in dem die Post gemäss einer umfassenden Analyse der Preisüberwachung auch ohne Retourporto gute Gewinne erwirtschaftet. Wenn tatsächlich ein Rücksendeporto eingeführt würde, so dürfte dies nur geschehen, wenn gleichzeitig die heute gültigen Preise für die Zustellung der Sendungen gesenkt werden. Da dies nicht vorgesehen war, empfahl ich die Ablehnung des Gesuchs. Resultat: Die Post hat in der Folge ihr Tarifbegehren zurück gezogen. Für die Kunden bedeutet dies eine Entlastung um mehr als 10 Millionen Franken pro Jahr.

Gemäss Internetauftritt der Post plant diese nun aber einen neuen Vorstoss für die Einführung eines Rücksendeportos. Diese Massnahme soll per Anfang Juli 2011 in Kraft treten. Die Preisüberwachung wird sich auch zu diesem Vorstoss vernehmen lassen. Donc: Affaire à suivre!

Newsletter: Service public-Transfers an die öffentliche Hand und viele Kurzmeldungen


Heute ist der neueste Newsletter erschienen.
Viel Vergnügen bei der Lektüre.

INHALTSÜBERSICHT/ CONTENU/ CONTENUTO

1. HAUPTARTIKEL/ ARTICLE PRINCIPALE/ ARTICOLO PRINCIPALE

Abgaben und Leistungen von Versorgungsunternehmen an die öffentliche Hand
Transferts de ressources vers les pouvoirs publics


2. KURZMELDUNGEN/ BREFS/ IN BREVE

- Bericht der Eidg. Finanzkontrolle zum Tarmed: Neue Rolle für den Preisüberwacher
- Bundesverwaltungsgericht bestätigt in einem Spitaltarifstreit die Benchmarkingmethode des Preisüberwachers
- Auslandpreisvergleich Medikamentenpreise
- Hörgeräte-Versorgung durch AHV und IV neu mit Pauschale: Mehr Wettbewerb und tiefere Preise?
- Santésuisse und Preisüberwacher erwirken Senkung von Hilfsmittelpreisen
- Marktbeobachtung zu den Krippentarife zeigt heterogenes Bild
L'observation du marché en matière de tarifs des crèches révèle une image hétérogène
- Tasse sui rifiuti: seguendo la nostra raccomandazione, il Comune di Brusino Arsizio ha abbassato le tariffe per la raccolta e lo smaltimento dei rifiuti per il 2011
- Urheberrechtsgebühren auf mp3-Playern und iPods: Einigung auf tieferen Tarif nach Empfehlung der Preisüberwachung zum GT 4d
- Abwassertarife Strengelbach: Meldender erhält vor Bundesgericht Recht

 

Medikamentenpreise: Wir werden nicht ruhen....

Die Pharmaindustrie hat heute zusammen mit Santésuisse einen Preisanalyse der Schweizer Medikamentenpreise vorgestellt. Ohne auf die einzelnen Zahlen im Detail einzugehen, scheint mir aufgrund der vorliegenden Informationen folgendes bemerkenswert:

Die Generikapreise bleiben im internationalen Vergleich weiterhin massiv überhöht. Dies ist das Ergebnis der Schweizer Generikapreisregelung. Im Vergleich zu Deutschland beträgt die Überhöhung aktuell - nach Analysen der Preisüberwachung basierend auf einem Wechselkurs von 1.36 CHF/ 1 Euro - beinahe 200 Prozent. Ursache ist das "Anhängen" der Generikapreise an die Preise "überhöhter" Originalpräparate.

Zur raschen Beseitigung dieses Missstandes setze ich mich deshalb seit gut einem Jahr für die Einführung des Festbetragssystems ein. Dabei werden bei allen patentabgelaufenen Medikamenten Erstattungsobergrenzen der Kassen pro Wirkstoff festgesetzt, wobei mindestens ein günstiges Generika immer vollständig bezahlt wird. Dieses dynamische System beinhaltet Anreize für Generikahersteller und Anbieter patentabgelaufener Originale zur ständigen Reduzierung ihrer Preise. Es ist dem heute gültigen System mit statischen Preisabständen vom Generikum zum Originalpräparat (zwischen 20 und 50 Prozent je nach Markterfolg des Originalpräparats) deutlich vorzuziehen, da diese Regelung das Marktpotential von Generika bei umsatzstarken Originalen stark beschneidet (infolge des grossen vorgeschriebenen Preisabstandes von 50%) und keine Anreize für Originalhersteller beinhaltet, ihre Preise zu senken. Wir bleiben am Ball! 

Zu den Originalpräparaten teile ich im übrigen die Auffassung von Santésuisse und Pharmaindustrie, dass die Preiskorrekturen bei den Originalpräparaten begonnen haben, Wirkung zu zeigen. Aber: Die Wechselkursentwicklung in Form eines stark sinkenden Euro geht weiter und relativiert diesen Erfolg. Der freie Markt, wie er bei der Zulassung von Parallelimporten zum tragen käme, würde hier die notwendigen Korrekturen im Tages- statt im Dreijahresrhythmus bewirken.

Bildquelle: flickr

Im Dialog mit allen Generationen

Titelbild Maturaarbeit Parallelarbeit

Eine der schönsten Seiten meines Berufes ist der Dialog mit allen Generationen: Regelmässig werde ich zu Vorträgen oder Diskussionsrunden eingeladen - und nehme diese Einladungen wenn immer möglich gerne an. So war ich beispielsweise kürzlich an der Gewerbeschule in St. Gallen, an der Gewerbeschule in Zug, bei den Rentnern der Syna in Baden, bei den Lions in Aarau, oder bei der Wirtschaftskammer im Jura.

Neben Vorträgen und Diskussionen findet der Dialog aber auch schriftlich statt: Schüler oder Studenten, die sich im Rahmen ihrer Ausbildung an mich wenden und Fragen oder Auskunftsbegehren stellen. So auch kürzlich Dominik Schläfli aus Biel, der eine Maturaarbeit zu den Parallelimporten verfasst hat, in welcher er der Frage nachgeht, ob Parallelimporte ein "Fluch oder ein Segen" seien. Wer sich die Arbeit ansehen will: Mit Zustimmung des Verfassers habe ich sie diesem Beitrag angehängt.

Mir hat die Lektüre der Arbeit - aber auch der vorausgehende Meinungsaustausch - mit Dominik Schläfli grosse Freude bereitet; die Differenzierung und vor allem die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema hat zu einer spannenden Arbeit geführt, die auch für mich interessant zu lesen war. Danke für diesen Austausch!

Maturaarbeit 2010 Parallelimporte Dominik Schläfli.pdf (1,59 mb)

Newsletter: Auto-Gebühren und viel Wasser...

Heute ist der neueste Newsletter erschienen:


Newsletter Nr. 6/10
 

INHALTSÜBERSICHT

1. HAUPTARTIKEL/ ARTICLE PRINCIPALE/ ARTICOLO PRINCIPALE

Strassenverkehrsämter: Grosse Gebührenunterschiede festgestellt

Emoluments des offices de la circulation routière: d’importantes différences ont été constatées

 

Riscontrate forti differenze tariffarie tra gli uffici della circolazione stradale

2. MELDUNGEN/COMMUNICATIONS/COMUNICAZIONI

-  Wasserversorgung Pfeffikon LU: Preise steigen weniger stark als angekündigt

-  Der Gemeinderat von Wangen bei Olten beantragt auf Empfehlung des Preisüberwachers eine Senkung der Abwassergebühren

-  Einvernehmliche Regelung mit der Rigi Scheidegg AG zu den Wasserpreisen

-  Forfait par cas de la SwissDRG SA: Recommandation du Surveillant des prix au Conseil fédéral

-  Kehrichttarife im Einzugsgebiet der KVA Thun: Preisüberwacher erwartet Gebührensenkungen