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Newsletter: Hörgeräteversorgung - Cherté d'acquisition appareils accoustiques

Der neue newsletter ist erschienen: 

 

Newsletter Nr. 3/11 

1. HAUPTARTIKEL/ ARTICLE PRINCIPALE/ ARTICOLO PRINCIPALE

Teure Schweizer Hörgeräteversorgung: Systemwechsel muss zu Preissenkungen führen

Cherté d’acquisition d’un appareil acoustique en Suisse : le changement de système doit se traduire par des baisses de prix

 

Apparecchi acustici: il cambio di sistema deve portare a una riduzione dei prezzi

2. KURZMELDUNGEN/ BREFS/ IN BREVE

-  Empfehlungen der Preisüberwachung zu den stationären Spitaltarifen 2011 und zum Tarmed-Taxpunktwert 2010 der öffentlich subventionierten Spitäler des Kantons Bern

-  Empfehlung der Preisüberwachung zum stationären Spitaltarif ab 1. Juli 2009 der Schulthess Klinik in Zürich zu Lasten der Eidg. Sozialversicherer (UV/IV/MV)

-  Swissgrid: ElCom folgte der Empfehlung des Preisüberwachers teilweise

-  Kabelkanalisationen Swisscom: Entscheid Bundesverwaltungsgericht vom 8. April 2011

-  Reduzierte Preiserhöhung der Dauerparkkarte für Mitarbeitende der Flughafen Zürich AG

- Teuerungsanpassung bei Dienstleistungen des Polizeiinspektorats Bern

Spitaltarif-Poker

Ab 2012 werden stationäre Behandlungen in Akutspitälern über ein neues Tarifsystem entschädigt: Diese sog. SwissDRG-Tarife basieren auf einem System mit rund 1‘000 diagnosebezogenen Fallpauschalen. Damit sollen sowohl Betriebskosten als auch Investitionen abgegolten werden.

Die Verhandlungen zwischen Versicherern und Spitälern über die Höhe der Entschädigung für Spitalinvestitionen befinden sich in einer heissen Phase: besonders heftig wird um die Entschädigung für Spitalinvestitionen gerungen. Daran müssen sich neu ab 2012 auch die Krankenversicherer bei allen öffentlichen Spitälern beteiligen.

Zum Verhandlungspoker gehört, dass sich die Spitäler nicht in die Karten blicken lassen. Sie halten sich bedeckt, was die Kostenentschädigung angeht. Für ein derartiges Verhalten zu Beginn eines Verhandlungsprozesses habe ich an sich durchaus Verständnis: Es gehört zum guten Verhandeln dazu.

Die Spitäler bewegen sich möglicherweise aber auf dünnem Eis. Denn gemäss Gesetz müssen sie sämtliche Investitionskosten gemäss Vorgaben in der Verordnung über die Kostenermittlung und Leistungserfassung durch Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime in der Krankenversicherung (VKL; SR 832.104) im Detail ausweisen.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Verhandlungen zwischen Spitälern und Versicherern scheitern. Dann kommt es zu amtlichen Tariffestsetzungen. Deshalb will ich schon jetzt Klartext sprechen: Fehlen die Investitionsangaben oder sind sie unvollständig, werde ich die Kosten im Rahmen meiner Empfehlungen zuhanden der kantonalen Regierungen nach einer strengen normativen Methode berechnen. Dabei steht bei mir ein Berechnungsmodell im Vordergrund, wie es zur Zeit im Bereich der Unfallversicherungstarife angewandt wird.

Die Rechtsprechung bei strittigen Grundversicherungstarifen ist klar: Weisen die Leistungserbringer Kostenkomponenten nicht oder nicht genügend aus, so kommt eine knappe Bemessung zur Anwendung. So wird einerseits sichergestellt, dass die soziale Krankenversicherung keine Kosten übernimmt, die nicht durch sie zu tragen sind. Andererseits wird die Gesundheitsbranche dazu angehalten, bei künftigen Tarifverhandlungen wieder mit offenen Karten zu spielen.
 

Bildquelle: flickr, José Antonio López Suárez

Steuern sind nur die „halbe Miete“

Wenn Umzugswillige Ausschau halten nach einer neuen Bleibe, dann konsultieren sie nicht selten via Internet sogenannte Steuervergleichsrechner: Was passiert mit meiner Steuerbelastung, wenn ich von A nach B, C oder D ziehe?

Dass diese Rechnung aber nur die halbe Wahrheit beinhaltet, hat eine heute veröffentlichte Studie der Credit Suisse gezeigt: Unter dem Titel „Wo lebt’s sich am günstigten“ hat die CS versucht, ein kompletteres Bild der finanziellen Belastungen je nach Wohnort zu zeichnen. Resultat: Heuer schwingt der Kanton Uri obenaus. Zielpublikum der Studie sind in erster Linie die Umzugswilligen, die ihre finanzielle Situation optimieren möchten. Bei näherem Hingucken könnte die Studie aber für ganze andere interessant sein.

Zum Beispiel für
- Verantwortungsträger im Gesundheitswesen, wenn sie sehen, dass Ihr Kanton wegen der Krankenkassenprämien schlecht abschneidet,
- Verkehrspolitiker, wenn sie lesen, dass sich Pendeln nicht nur ab und zu lohnt, sondern bisweilen aus finanziellen Gründen für tiefe Familieneinkommen gar keine Alternative zum Pendeln besteht,
- Infrastrukturpolitiker, wenn sie sehen, dass aufgrund überhöhter Strom-, Wasser oder Abwasserpreise das Ranking ihrer Region abfällt.

Übrigens: Auch der Preisüberwacher hilft in solchen Fragen zu vermehrter Transparenz. Zum Beispiel mit unserem Tarifrechner im Bereich Wasser – Abwasser – Abfall. Gerade kürzlich haben wir zum Beispiel für verschiedene Kategorien die Jahreskosten in verschiedenen Ortschaften ausgerechnet – die Studie findet sich auf unserer Webseite.
Hier die Resultate für ein Einfamilienhaus einer Kleinfamilie (Bild klickbar):
Graphik Jahreskosten Wasser Abwasser Abfall 50 Städte Schweiz

Wabab-Grafik.JPG (148,13 kb)

Pflegebedürftige Heimfinanzierung

Letzte Woche ist eine neue Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums mit dem Titel „Pflegebedürftigkeit und Langzeitpflege im Alter erschienen. Angesichts der zunehmenden Anzahl Pflegebedürftiger wird die Finanzierung von Heimaufenthalten älterer Menschen zunehmend auch sozialpolitisch zum Thema.

 

Anfangs dieses Jahres wurde die neue Pflegefinanzierung in Kraft gesetzt. Ziel der Regelung ist es, die schwierige Situation bestimmter pflegebedürftiger Personen zu entschärfen, ohne die Krankenversicherung finanziell zusätzlich zu belasten. Die obligatorische Krankenversicherung bezahlt im heutigen System nun überall die gleichen Beiträge an die KVG-pflichtige Pflege. Die Heimbewohnerinnen und -bewohner übernehmen bei Bedarf in Ergänzung dazu laut Gesetz maximal 21.60 Franken pro Tag an die Pflege. Kantone und Gemeinden müssen auf Grund Ihrer Restfinanzierungspflicht einspringen, wenn die Beiträge der Krankenversicherer und der Bewohner in einem Heim nicht ausreichen.

Neben der Pflege werden den Bewohnerinnen und Bewohnern Pensions- und Betreuungskosten zu 100% in Rechnung gestellt (zum Teil besteht Anspruch auf Ergänzungsleistungen). Bereits im Jahre 2008 habe ich darauf hingewiesen, dass es meines Erachtens unerlässlich ist, dass  Umfang von Pflege und Betreuung genauer definiert werden müssen, um allfälligen „kreativen“ Rechnungsstellungen zu verhindern, d.h. eine Verrechnung von Pflegekosten unter anderem Namen. Meine Befürchtungen haben sich nun teilweise bewahrheitet.

Ich bin der Ansicht, dass sich die Kantone ihrer Verantwortung stellen müssen und habe deshalb bereits vor Einführung des neuen Finanzierungssystems Empfehlungen an die Kantone Solothurn und Basellandschaft abgegeben. Auch im direkten Gespräch mit Kantonsregierungen konnten mich die vorgebrachten Argumentationen nicht überzeugen.

Eine korrekte Umsetzung von Bundesrecht (aus meiner Sicht spricht vieles für eine rückwirkende Korrektur per 1.1.2011) hat nun höchste Dringlichkeit, ist doch die finanzielle Mehrbelastung für einzelne Betroffene massiv. Diese Menschen haben Anspruch darauf, dass dem gesetzgeberischen Willen nachgelebt wird und es kann aus meiner Sicht nicht angehen, dass hochbetagte Bewohnerinnen oder ihre Angehörigen gezwungen werden, Ihr Recht mühsam gerichtlich einklagen zu müssen.

Bildquelle: Flickr / Ulrichkarljoho

Newsletter: Krippentarife, Tarmed & Wasser-Benchmark 50 grösste Schweizer Städte

Titelblatt Newsletter 2 11

Der neueste Newsletter ist erschienen - hier die Inhaltsübersicht:

Newsletter Nr. 2/11 

INHALTSÜBERSICHT/ CONTENU/ CONTENUTO

1. HAUPTARTIKEL/ ARTICLE PRINCIPALE/ ARTICOLO PRINCIPALE

Kindertagesstätten: Vergleichbare Tarife ein Gebot der Stunde

Crèches: tarifs comparables à l’ordre du jour

Tariffe comparabili per gli asili nido: una necessità sempre più sentita

2. KURZMELDUNGEN/ BREFS/ IN BREVE

-           Interessantes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu einem Tarmed-Taxpunktwert einer Privatklinik

-           Comparaison des taxes sur l’eau, les eaux usées et les déchets pour les 50 plus grandes villes de Suisse

-           Confronto delle tasse sull’acqua, le acque luride e i rifiuti per le 50 città svizzere più popolate

-           Gebührenvergleich Wasser, Abwasser, Abfall der 50 grössten Städte in der Schweiz

Fieber nur moderat gestiegen… Patient gesund?

Vergangenen Montag vermeldete das Bundesamt für Gesundheit positive Neuigkeiten: Gesundheitskosten zulasten der Krankenversicherung: Kosten 2010 im Griff.

Die gebeutelte Prämienzahlerin und der schockresistente Prämienzahler – seit Jahren an Prämienerhöhungen der Krankenkassen gewöhnt – freuen sich über solche prima vista überraschend guten Neuigkeiten. Ich würde mich ja auch gerne freuen – bin aber allerhöchstens verhalten optimistisch ob der Nachhaltigkeit einer Entspannung bei den Gesundheitskosten: Zu gross sind die Baustellen im Gesundheitswesen, zu tief die „Schlaglöcher“ auf dem Weg zu einem bekömmlicheren Kostenniveau im Gesundheitswesen. Mir kommt es fast so vor, als jubelte man: Das Fieber beim Patienten ist von 40 nur auf 40,1 Grad gestiegen – wir haben’s im Griff…. Zum Vergleich: Immerhin fiel die Teuerung im Gesundheitssystem fast dreimal so hoch aus wie die mittlere Teuerung gemäss Konsumentenpreisindex.

Wie ich vergangenen Freitag anlässlich der jährlichen Medienkonferenz mitgeteilt habe, werde ich im laufenden Jahr auf der Baustelle der Gesundheitskosten und -tarife weiterarbeiten – gemeinsam mit den anderen Stakeholdern:

  • Bei den Medikamenten werde ich auf die Einführung eines Festbetragssystems hinarbeiten und verlangen, dass die Vertriebsmargen endlich gesenkt werden;
  • Die Einführung der neuen Spitalfinanzierung im 2012 lässt mich ein starkes Kostenwachstum befürchten. Ich werde die Einführung eng begleiten und bei der Überprüfung ein strenges Benchmarking anwenden;
  • Im Bereich der Ärztetarife (Tarmed) steht die Gesamtrevision des Tarifes an. Hier soll mein Team die im Bericht der eidgenössischen Finanzkontrolle EFK zugedachte Rolle als Beobachter in Tarmed Suisse wahrnehmen und die problematischen Fälle dem Bundesrat zur vorläufigen Tarifierung weiterleiten.

 Dennoch beschleicht mich die leise Sicherheit, dass dies eben nur Flick- und Stückwerk ist. Ohne die rasche Einführung integrierter Versorgungssysteme, die viel stärker als heute das Wohl der Patienten ins Zentrum stellen, wird unser Gesundheitssystem noch lange eine Baustelle bleiben.