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Internet-Shopping: Hoffnung am Horizont!

Immer wieder heisst es in der politischen Diskussion, dass wir uns auf Globalisierung einstellen und den freien Wettbewerb stärken sollen. Grenzen werden abgebaut, und die Schweiz schliesst jährlich Freihandelsabkommen, die unserer Exportindustrie und Grossfirmen zu Gute kommen. Wenn jedoch der einzelne Bürger, die einzelne Bürgerin von offenen Grenzen und Warenfluss über die Grenzen profitieren will, vergällen Zollvorlagegebühren ihnen das Geschäft: Internet-Shopper etwa, die eine Ware im Ausland bestellen und via Post oder einen Spediteur zu sich nach Hause liefern lassen, werden nicht selten mit Gebühren belastet, die in keinem vernünftigen Verhältnis zum Warenwert stehen.

Ich habe hierüber schon mehrmals gebloggt und versprochen, am Thema dran zu bleiben. Und beim Preisüberwacher gibt es ein ganzes Dossier zum Thema, denn es ist seit Jahren ungelöst. Nachdem letztes Jahr das Finanzdepartement meine Empfehlung noch abgelehnt hatte, zeigt sich nun Licht am Horizont: Der Gesamtbundesrat hat am vergangenen Mittwoch einen parlamentarischen Vorstoss von Nationalrätin Leutenegger-Oberholzer in jenen Punkten angenommen, die meine Forderungen in diesem Bereich aufgenommen hatte: Gemäss der bundesrätlichen Antwort auf diesen Vorstoss ist der Bundesrat bereit, die Mehrwertsteuer-Freigrenze von 5 auf 10 Franken zu erhöhen, und er will im Rahmen der Einführung eines neuen, vereinfachten Verzollungsverfahrens auch private Spediteure dazu verpflichten, dieses vereinfachte (und damit günstigere) Verfahren anzuwenden. Diese Forderungen hatten im übrigen auch die Konsumentenschutzorganisationen aufgenommen.

Ich freue mich über diesen Entscheid - denn damit besteht Hoffnung, dass dieses leidige Thema - es ist eines der wichtigsten Themen bei den Bürgerbeschwerden - zumindest teilweise eine Lösung erfahren wird. Denn mit der Erhöhung der Freigrenze werden Waren bis zum Wert von rund 130 Franken mehrwertsteuerfrei, und auch zollfrei, eingeführt werden können. Es ist davon auszugehen, dass für die Verarbeitung dieser Sendungen in Zukunft keine Zollvorlagegebühren zu entrichten sein werden. Und die Verpflichtung, das vereinfachte Verzollungsverfahren auch für private Spediteure zur Pflicht zu machen, dürfte auch bei diesen zu Gebührensenkungen führen.

Kurzum: Es besteht Hoffnung, dass in Zukunft auch der Einzelne, und nicht nur Grosskonzerne, von der Globalisierung und offenen Grenzen vermehrt profitieren können!

Kommentare (6) -

  • Roland Wolleb

    02.03.2010 09:11:44 |

    Und natürlich kümmert sich der Herr Preisüberwacher auch darum, dass Schweizer Firmen gleichlange Spiese haben, wenn sie europäische Kunden beliefern. Dort liegt die entsprechende Freigrenze in den meisten Fällen nämlich bei €22.
    Ein wenig weniger Selbstverliebtheit, weniger Selbstdarstellungstrieb und mehr Sicht für das Gesamtbild würde helfen!!!

  • Stephan Borer

    02.03.2010 11:14:58 |

    Die Verzollung müsste generell auf die Produkte-Art zugeschnitten sein. z.B. im Sektor Computer werden wir ja durch die Hersteller zum Kauf in der EU-Zentrale gezwungen. Ohne auf die Marke oder Kaufort Rücksicht zu nehmen lautet mein Rechen-Beispiel etwa wie folgt: Neuer Laser-Drucker der Firma Brother CHF 600.00. Ersatz-Toner bei Brother Online EUR 400.00 Zoll etc CHF 200.00 Fazit: In der Schweiz Umweltschutz betreiben verboten, sondern alle 6 Monate neuen Drucker kaufen und "alten" an den Strassenrand stellen ...
    Ein anderes Beispiel sind EBAY-Käufe also meist occasion-Ware ... hier sind weil die Schweiz ja von EUROPA nichts wissen will extrem hohe Porto-Kosten zu bezahlen z.B. Kleidungsstück aus DEUTSCHLAND-Süd kostet EUR 15.00 Porto EUR 30.00  ZOLL CHF 80.00. Beim Zoll dann noch zusätzlich Kohle gemacht, statt des Kaufpreises von ca. CHF 20.00 wurde von einem Preis von CHF 150.00 ausgegangen, selbst für die jüngst gekauften Hilfsgütter zu Gunsten der HAITI-Hilfe wurde "abgezockt".

  • Güller Beat

    04.03.2010 12:38:58 |

    Mich stört generell die Abzocke einiger Transportunternehmen.
    z.B. UPS, DHL, DPD, FedEx schaffen die komplette Administration des Zolls auch bei relativ hohen Beträgen für 15-25 CHF. Was ich absolut fair finde.
    GLS Swiss Post ist der grösste Abzocker! die verlangen dafür ca. 55CHF und dies bereits ab rund 10CHF Warenwert. Die Frechheit ansich ist noch, dass die sagen dieser Preis liege im Marktüblichen Durchschnitt.
    Unsere Schweizer Post hat sich auch verschlechtert. Früher kosteten da die Gebühren 10CHF, wohl aber staatlich finanziert. Nun kostet es bei ganz kleinen Beträgen 18CHF und bei etwas grösseren Beträgen 35CHF. Was ich auch definitiv zu viel finde. Denn der Geldeinzug via Nachname ist ja wohl eine Einfache und Sichere Lösung.
    Ich hoffe dass gegen diese sehr grossen einzelnen Unternehmungen vorgegangen wird.
    Tipp an Alle, bei GLS einfach 30-35 CHF weniger bezahlen und die Mahnungen ignorieren. Eine Betreibung kam noch nie.

  • Ein aufmerksamer Beobachter

    24.03.2010 17:40:12 |

    Bei Versand aus dem Ausland in die Schweiz kann bei Versand aus gewissen EU-Ländern (z.B. Deutschland) die Verzollungsgebühr vermieden werden, wenn das Paket als "priority" Post ("A-Post") mit dem nationalen Postunternehmen versandt wird.
    Im Detail in diesem Thread dargelegt:
    www.mtb-news.de/.../showthread.php

  • Buri Alfred

    10.06.2011 11:10:28 |

    Was nützt es, wenn eine Freigrenze unter 65 CHF Warenwert besteht, wenn die Post mit dem Begriff schindluder treibt? Bei meiner letzten Sendung war ein effektiver Warenwert (Wert der Ware) von 33 Euro. Bei der Post sind das nachher 105 CHF "Warenwert" und folgedessen bezahle ich wieder einmal doppelte MWST, da ich sie bereits beim Verkäufer bezahlen musste. Die Antwort des Verkäufers auf meine Reklamation: "Sehr geehrter Kunde, die Mehrwertsteuer müssen Sie nur einmal bezahlen, wir können diese nicht herausnehmen, das geht nur bei Händlern.
    Wenn Sie diese in Deutschland bereits bezahlt haben, so müssen Sie sie nicht noch einmal bezahlen."
    Denkste, da hat er aber nicht mit der Abzocker-Schweiz gerechnet.

  • P. Graessl

    17.08.2011 19:18:10 |

    Wann hört dieser Beschiss endlich auf?

    Mich verjagts fast... Habe kürzlich ein Paket erhalten: Warenwert 9 CHF, somit keine Verzollung nötig. Heute habe ich eine Rechnung für GLS-Gebühren von angeblichen 43.00 CHF erhalten. Habe angerufen und mich beschwert, schon im Wissen dass es sinnlos ist.
    Für 43.00 Franken muss ich zuerst mal arbeiten und nicht wie bei der GLS Päckchen anschauen, die noch nicht einmal verzollt werden müssen.

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