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Felix Austria: Im rot-weiss-roten Alpenland isst es sich markant günstiger

Haben Sie das Gefühl, dass die Lebensmittel-Preise bei uns sinken? Ich auch nicht.
Nun ist das zwar eine subjektive Wahrnehmung aber eine, die zumindest was die Frischprodukte betrifft, nicht täuscht.
An 180 Kilometern grenzt Österreich an die Schweiz – und ist ein Land, das dem unseren in vielem sehr ähnlich ist: neutral, alpin, und Ski-fahrend. Schweizer Kühe werden zur Sömmerung nicht selten auf Vorarlberger Alpen geschickt – kleiner Vieh-Grenzverkehr.

Wie sieht es nun aber bei den Preisen aus?

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) publizierte vor wenigen Tagen, dass vergleichbare Warenkörbe mit Frischprodukten in der Schweiz im Jahr 2016 93 Prozent teurer waren als in Österreich, wenn die Produkte konventionell hergestellt wurden. Die gleichen Bio-Produkte kosteten hierzulande „schlanke“ 89 Prozent mehr.

Die Lebensmittel sind in der Schweiz im Vergleich zu Österreich also deutlich teurer. Besonders gross ist der Unterschied beim Fleisch. Für Rindsentrecôte zahlt man in der Schweiz fast das Vierfache im Vergleich zu Österreich.

Interessant wäre es zu wissen, welche Stufe der Produktionskette (Landwirte, Grosshandel oder Detailhandel) für welchen Teil der Überhöhung verantwortlich ist. Das ist aus dem Bericht des BLW leider nicht ersichtlich.

Als Preistreiber führt das BLW die üblichen Verdächtigen ins Feld – Löhne, Mieten, Boden- und Investitionskosten – die unter dem Sammelbegriff Standortkosten zusammengefasst werden. Deren Einfluss auf die Preise dürfte einiges kleiner sein als gemeinhin in der Öffentlichkeit angenommen wird.

Laut dem BLW hat der Grenzschutz der Schweiz einen möglichen Einfluss auf die Preise. Stark geschützte Produkte wie z.B. Butter seien in der Schweiz deutlich teurer als Produkte, deren Handel nicht protektioniert wird. Das deckt sich mit den Ergebnissen meiner eigenen Untersuchung. Derzeit werden landwirtschaftliche Produkte häufig über Importzölle geschützt. Dieses Instrument ist problematisch, denn es schiesst oftmals über das Ziel hinaus. Konkret: Zölle können wirksamen Wettbewerb und in der Folge angemessene Preise be- bzw. verhindern. Deshalb sind Importzölle aus meiner Sicht nicht das optimale Instrument zum Schutz der einheimischen Landwirtschaft. Wir sollten ernsthaft prüfen, sie durch zielführendere Massnahmen und Instrumente wie beispielsweise Direktzahlungen zu ersetzten.

Bildquelle: flickr.com/fox-and-fern

 

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