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Mobiltelefonie für Kinder und Jugendliche - Der weite Weg von der potentiellen Schuldenfalle zur gefahrlosen Nutzung

Am letzten Mittwoch hat der Bundesrat seinen Ergänzungsbericht zum Fernmeldewesen veröffentlicht. Ich werde mich noch vertiefter mit der Frage auseinandersetzen – greife aber für den Blog vorab ein Thema heraus, das viele Eltern und Familien interessieren dürfte: Die Mobiltelefonie für Kinder bzw. Jugendliche.
Schon Erwachsene sind im Dschungel der Tarife häufig verloren. So verwundert es nicht, dass 13jährige mehr hoffen als wissen, dass sie ihr Budgetlimit nicht überzogen haben. Schulden, wenn schon nicht beim Mobilfunkbetreiber so doch bei den Eltern, sind da nicht selten.
Bisher schützten nur konventionelle Prepaid-Angebote wirksam vor diesen Schulden. Fraglich ist jedoch, wie hilfreich sie sind, den Umgang mit dem Medium zu erlernen. Interessant ist da das neue Angebot „Primobile“ (Sunrise/Pro Juventute). Es besteht aus einem begrenzten all-inclusive Angebot, dass im Prepaid-Modus aufgestockt werden kann. Die Eltern bekommen ein relativ grosses Steuerungsinstrumentarium mitgeliefert. Der Nachwuchs kann sich jederzeit über das eigene Verhalten und auferlegte Regeln informieren und so ein Gefühl für das eigene Verhalten entwickeln.
Auch bei den Abo-Angeboten hat es positive Entwicklungen gegeben. Ein echter Fortschritt ist die Option eines Kostenlimits, die aber bisher nur bei einem Anbieter zur Wahl steht. Ein solches Limit ist, speziell in Sachen Kinder- und Jugendverschuldung, eine wichtige Reissleine. Kostenlimits sollten ganz generell, wie bei Kreditkarten, eine Standardfunktion bei Abo-Verträgen sein. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, Richtlinien zu definieren und durchzusetzen.
Insgesamt sehe ich Schritte in die richtige Richtung. Möglichkeiten der Kostenkontrolle gibt es mittlerweile einige, wobei Quantität nicht gleich Qualität ist. Dienstleistungen dieser Kategorie sind im Allgemeinen schlecht beworben und wenig benutzerfreundlich. Wenn Erwachsene Mühe haben, so ist die Hürde für Kinder und Jugendliche schlicht zu hoch. Deshalb ist es aus meiner Sicht nötig, die vorhandenen Instrumente endlich praxistauglich gestalten und zwar für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
In meinem nächsten Newsletter werde ich weitere Themen aus dem Bereich Telekommunikation aufgreifen. Was brennt Ihnen unter den Nägeln?

Telekommunikation - Preise sinken: ComCom folgt Empfehlung Preisüberwacher und kündet Praxisänderung an

Mit dem heutigen Entscheid senkt die ComCom verschiedene Netzzugangspreise der Swisscom rückwirkend. Swisscom wird verpflichtet, ihr Anschlussnetz (letzte Meile) sowie die Interkonnektion ihren Konkurrentinnen günstiger anzubieten. Dies verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Swisscom-Herausforderer und führt zu einer Belebung des Telekommarkts. Das Handlungsbedarf besteht, bestätigt eine im Oktober veröffentlichte Studie des Preisüberwachers .

 

Auf das Jahr 2013 kündet die ComCom eine wichtige Praxisänderung an. Sie wird als Berechnungsbasis moderne Technologien wie Glasfaser beiziehen und nicht mehr auf Kupferbasis abstellen. Sie folgt damit der Empfehlung des Preisüberwachers, der in seiner Stellungnahme vom 10. Oktober 2011 eine Änderung der Herleitung der Zugangspreise fordert. So ist bei der Schätzung der Investitionskosten einer effizienten Anbieterin gemäss Art. 54 Fernmeldeverordnung (FDV) auf eine Technologie abzustellen, die bei modernen Netzen zur Anwendung kommen (Modern Equivalent Asset). Dazu gehören Mobilfunknetze oder Glasfasernetze, nicht aber die teilweise vollumfänglich amortisieren Kupferanschlussnetze der Swisscom. Selbstverständlich wird die um ein Vielfaches höhere Leistungsfähigkeit der Glasfaseranschlussnetze in die Überlegungen einzubeziehen sein.  

Die Praxisänderung führt zu einer konsistenteren Umsetzung des LRIC-Modells gemäss Art. 54 FDV, das auf heutige Beschaffungs- und Baukosten abstützt (Wiederbeschaffungsneuwert). Allerdings: Da unberücksichtigt bleibt, das weite Teile des Swisscom Anschlussnetzes vor vielen Jahren zu damaligen Baukosten erstellt wurden und heute vollumfänglich amortisiert sind, unterstützt der Preisüberwacher weiterhin die vom Bundesrat in der Antwort auf die Interpellation Lombardi in Aussicht gestellt Revision der Fernmeldeverordung.