Mit dem heutigen Entscheid senkt die ComCom verschiedene Netzzugangspreise der Swisscom rückwirkend. Swisscom wird verpflichtet, ihr Anschlussnetz (letzte Meile) sowie die Interkonnektion ihren Konkurrentinnen günstiger anzubieten. Dies verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Swisscom-Herausforderer und führt zu einer Belebung des Telekommarkts. Das Handlungsbedarf besteht, bestätigt eine im Oktober veröffentlichte Studie des Preisüberwachers .
Auf das Jahr 2013 kündet die ComCom eine wichtige Praxisänderung an. Sie wird als Berechnungsbasis moderne Technologien wie Glasfaser beiziehen und nicht mehr auf Kupferbasis abstellen. Sie folgt damit der Empfehlung des Preisüberwachers, der in seiner Stellungnahme vom 10. Oktober 2011 eine Änderung der Herleitung der Zugangspreise fordert. So ist bei der Schätzung der Investitionskosten einer effizienten Anbieterin gemäss Art. 54 Fernmeldeverordnung (FDV) auf eine Technologie abzustellen, die bei modernen Netzen zur Anwendung kommen (Modern Equivalent Asset). Dazu gehören Mobilfunknetze oder Glasfasernetze, nicht aber die teilweise vollumfänglich amortisieren Kupferanschlussnetze der Swisscom. Selbstverständlich wird die um ein Vielfaches höhere Leistungsfähigkeit der Glasfaseranschlussnetze in die Überlegungen einzubeziehen sein.
Die Praxisänderung führt zu einer konsistenteren Umsetzung des LRIC-Modells gemäss Art. 54 FDV, das auf heutige Beschaffungs- und Baukosten abstützt (Wiederbeschaffungsneuwert). Allerdings: Da unberücksichtigt bleibt, das weite Teile des Swisscom Anschlussnetzes vor vielen Jahren zu damaligen Baukosten erstellt wurden und heute vollumfänglich amortisiert sind, unterstützt der Preisüberwacher weiterhin die vom Bundesrat in der Antwort auf die Interpellation Lombardi in Aussicht gestellt Revision der Fernmeldeverordung.
Heute ist unser >>> newsletter Nr. 7 erschienen.
INHALTSÜBERSICHT/ CONTENU/ CONTENUTO
1. HAUPTARTIKEL/ ARTICLE PRINCIPALE/ ARTICOLO PRINCIPALE
Vergleich zwischen den Preisen für den Internetzugang in der Schweiz und ihren Nachbarländern: Der hohe Preis der Schweizer Angebote ruft nach einer raschen Revision des Fernmeldegesetzes
Comparaison des prix de l'accès à Internet entre la Suisse et ses pays voisins: la cherté des offres suisses justifie un changement rapide de la loi sur les télécommunications
Confronto delle tariffe d’accesso a Internet tra la Svizzera e i Paesi limitrofi: le tariffe elevate delle offerte in Svizzera giustificano una rapida modifica della legge sulle telecomunicazioni
2. KURZMELDUNGEN/ BREVES/ IN BREVE
- Bundesverwaltungsgericht bestätigt Empfehlung der Preisüberwachung zu Tarifen der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) im Therapiezentrum Meggen vollumfänglich
- Regierung des Kantons Graubünden folgt Empfehlung der PUE zu Tarifen für die Akut- und Übergangspflege ab 1.1.2011
- Überprüfung der Tarife der KVA Thun aufgrund veränderter Rahmenbedingungen
Der neue newsletter ist erschienen:
Newsletter Nr. 3/11
1. HAUPTARTIKEL/ ARTICLE PRINCIPALE/ ARTICOLO PRINCIPALE
Teure Schweizer Hörgeräteversorgung: Systemwechsel muss zu Preissenkungen führen
Cherté d’acquisition d’un appareil acoustique en Suisse : le changement de système doit se traduire par des baisses de prix
Apparecchi acustici: il cambio di sistema deve portare a una riduzione dei prezzi
2. KURZMELDUNGEN/ BREFS/ IN BREVE
- Empfehlungen der Preisüberwachung zu den stationären Spitaltarifen 2011 und zum Tarmed-Taxpunktwert 2010 der öffentlich subventionierten Spitäler des Kantons Bern
- Empfehlung der Preisüberwachung zum stationären Spitaltarif ab 1. Juli 2009 der Schulthess Klinik in Zürich zu Lasten der Eidg. Sozialversicherer (UV/IV/MV)
- Swissgrid: ElCom folgte der Empfehlung des Preisüberwachers teilweise
- Kabelkanalisationen Swisscom: Entscheid Bundesverwaltungsgericht vom 8. April 2011
- Reduzierte Preiserhöhung der Dauerparkkarte für Mitarbeitende der Flughafen Zürich AG
- Teuerungsanpassung bei Dienstleistungen des Polizeiinspektorats Bern