Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das wissen wir alle. Schon einige Zeit bevor man seinen altersmässigen Zenit überschritten hat, stellt man gewöhnlicherweise fest, dass Neues lernen und Gewohnheiten ändern nicht unbedingt die leichteste aller Übungen ist. Leider kann das teuer werden.
Gute Beispiele dafür finden sich namentlich in der Telekommunikation. Dieser Markt hat in den letzten Dekaden eine wahre Revolution durchgemacht. Festnetztelefonie, Faxe - vor ein paar Jahren noch guter Standard - heute sind sie zu grossen Teilen schachmatt gesetzt von ihrer flexiblen, agilen und seit kurzem auch noch günstigen Nachkommenschaft: E-Mails, Kurznachrichten, Chats, Mobil-Telefonie, Internet-Telefonie.
Massenhafte Nutzung senkt die Preise. Ausgereizte aber ausgereifte Technologien verharren auf ihrem Preisniveau ober bekommen gar einen Obolus aufgeschlagen. So ist die Festnetztelefonie, früher die billigste Art zu telefonieren, heute im Vergleich teuer. Ein 1-minütiger Anruf vom Swisscom Festnetz in ein Mobilnetz kostet 35 Rp. (bei einem Monatsabo von ca. 25 CHF). Der gleiche Anruf zwischen zwei Mobilanbietern kostet ca. 25 Rp. (bei einen Monatsabo von rund 10 CHF). Ein Unterschied von fast 30 Prozent im Minutenpreis und 40 Prozent im Abopreis. Die Internet-Telefonie war bisher an Computer gebunden. Auch das ist nun Vergangenheit. Wer eine Datenflatrate hat und ein Smartphone, kann nun quasi gratis über das Internet Mobiltelefonieren.
Schöne neue Welt – für die, die sie verstehen und zu nutzen wissen. Aber da liegt der Hase oft im Pfeffer: Auch die Jungen, technikaffinen stolpern über diverse Steine. Denn nicht jedes Werbeversprechen hält, was es im ersten Moment suggeriert. Unlimitiertes Surfen beispielsweise wird gern gebremst durch limitierte Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Festnetznummern, die mit 058 beginnen, behandelt der Anbieter Orange wie eine Spezialnummer und verrechnet 40 Rp./Min. Der Beispiele gibt es viele. Trotzdem, am Ende des Tages ist das Kommunizieren dank der neuen Möglichkeiten schneller und günstiger geworden.
Bei den traditionellen Dienstleistungen herrscht Stillstand. In einigen Fällen sind sie sogar teurer als früher. Um eine Papierrechnungen zu erhalten oder seine Rechnung via Einzahlungen am Postschalter zu begleichen, muss man heute bei einigen Anbietern extra zahlen. Als Argument wird der Umweltschutz ins Feld geführt. In Tat und Wahrheit ist es jedoch ein Zuschlag, der hier zu zahlen ist. (vgl. auch mein Blog „Die Rechnung für die Rechnung“)
Der Preisteufel steckt sehr häufig im Kleingedruckten. Deshalb sorgen Technologie und Wettbewerb hier nicht immer automatisch für tiefere Preise. Wählen Sie also Ihren Anbieter mit Bedacht und lesen Sie auch die Texte hinter den zahlreichen Sternchen.
Bildquelle: MS Cliparts
Heute ist unser >>> newsletter Nr. 7 erschienen.
INHALTSÜBERSICHT/ CONTENU/ CONTENUTO
1. HAUPTARTIKEL/ ARTICLE PRINCIPALE/ ARTICOLO PRINCIPALE
Vergleich zwischen den Preisen für den Internetzugang in der Schweiz und ihren Nachbarländern: Der hohe Preis der Schweizer Angebote ruft nach einer raschen Revision des Fernmeldegesetzes
Comparaison des prix de l'accès à Internet entre la Suisse et ses pays voisins: la cherté des offres suisses justifie un changement rapide de la loi sur les télécommunications
Confronto delle tariffe d’accesso a Internet tra la Svizzera e i Paesi limitrofi: le tariffe elevate delle offerte in Svizzera giustificano una rapida modifica della legge sulle telecomunicazioni
2. KURZMELDUNGEN/ BREVES/ IN BREVE
- Bundesverwaltungsgericht bestätigt Empfehlung der Preisüberwachung zu Tarifen der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) im Therapiezentrum Meggen vollumfänglich
- Regierung des Kantons Graubünden folgt Empfehlung der PUE zu Tarifen für die Akut- und Übergangspflege ab 1.1.2011
- Überprüfung der Tarife der KVA Thun aufgrund veränderter Rahmenbedingungen